Die Schwangerschaftswoche 12

Die Schwangerschaftswoche 12 – was jetzt passiert

In der 12. Schwangerschaftswoche ist die kritische Zeit bereits überstanden. Das Risiko einer Fehlgeburt ist ab jetzt minimal und das größte Projekt, der Aufbau sämtlicher Körperstrukturen des Babys wird nun vollendet. Ihre Gebärmutter ist in der 12. SSW so groß wie die geballte Faust eines Mannes. Dass Sie schwanger sind, ist in den meisten Fällen noch nicht zu sehen. Wenn Sie in den ersten Wochen unter Übelkeit gelitten haben, wird es ab jetzt besser. Ein großer Appetit kommt auf, denn das Baby will wachsen und benötigt die richtigen Nährstoffe.

Entwicklung des Babys

Das Baby ist nun ungefähr 5cm groß und wiegt 8 bis 15g. In der zwölften Schwangerschaftswoche beginnen grundlegende Änderungen des Skeletts, ein großer Teil des vorhandenen Knorpelgewebes verhärtet sich zu Knochen und die Anlagen für die 20 Milchzähne erscheinen schon. Das Gesicht des Babys nimmt nun menschliche Züge an, Nase, Mund und Augen sind deutlich zu erkennen. Finger und Zehen lösen sich und die Nägel beginnen zu wachsen.

Die Nieren fangen an zu arbeiten, was im Ultraschall anhand der gefüllten Blase erkennbar ist. Das Herz des Babys schlägt jetzt 120 bis 160 Mal pro Minute, also doppelt so schnell wie das eines Erwachsenen. Es kann bereits schlucken und beginnt fleißig Fruchtwasser zu trinken. Die Plazenta ist zu diesem Zeitpunkt faustgroß und liefert dem Kind nicht nur alles was es braucht, sondern transportiert auch Abfallprodukte weg.
Das Baby ist jetzt sehr aktiv und beginnt seine Bewegungen bereits zu kontrollieren.

Schwangerschaftswoche 12

Was ist auf dem Ultraschall zu sehen?

Im Rahmen der ersten Ultraschalluntersuchung, die zwischen der 9. bis zur 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, ist zu erkennen ob die Plazenta richtig sitzt und ob es sich um eine Ein- oder Mehrlingsschwangeschaft handelt. In der 12. SSW kann man bereits die voll ausgebildeten Gliedmaßen sehen und die Gesichtszüge des Kindes erkennen. Die Augen sind dabei bereits in die Mitte gerückt und die Augenlider sind angelegt. Der Brustkorb des Babys hebt und senkt sich immer wieder. Der Saugreflex hat sich ausgebildet, manche Föten kann man sogar beim Daumennuckeln beobachten.

Auch die Ausbildung der Genitalien beginnt, wobei noch nicht erkennbar ist ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt.

Die Gesundheit der Mutter

Nun ist es Zeit den Arbeitgeber über die Schwangerschaft zu informieren. Ab diesem Zeitpunkt stehen der Schwangeren alle Schutzmaßnahmen zu, die für werdende Mütter und zum Schutz des Ungeborenen vom Gesetz geregelt sind.

Hormonell bedingt, drückt die Gebärmutter ab jetzt auf die Harnblase und Sie müssen öfter auf die Toilette gehen. Viele Schwangere leiden auch unter Verstopfung. Dagegen hilft, ballaststoffreich zu essen und mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Das Baby benötigt Jod um seine Schilddrüse aufzubauen und entzieht das Ihrem Blutkreislauf. Deshalb sollten Sie vermehrt Seefische essen und jodiertes Speisesalz verwenden, um nicht selbst einen Jodmangel zu erleiden.

Stimmungsschwankungen sind auch in der 12.SSW vollkommen normal. Versuchen Sie sich selbst etwas Gutes zu tun. Hören Sie schöne Musik, geniessen Sie die Natur oder nehmen Sie ein verwöhnendes Bad. Was Ihnen gut tut, trägt auch zum Wohle des Babys bei.

Tipps für die Phase der 12 SSW

Ernähren Sie sich ausgewogen und essen Sie ausreichend Proteine wie Fleisch, Huhn oder Fisch. Gemüse und Obst liefern Vitamine und Mineralien und Milchprodukte das wichtige Kalzium für das Wachstum und die gesunde Entwicklung des Babys. Ein Ziehen im Unterleib braucht nicht zu beunruhigen, meist handelt es sich um Schmerzen die bei der Dehnung der Mutterbänder entstehen.

Haut und Haare verändern sich durch die Umstellung der Hormone. Manche Schwangere bekommen durch die vermehrte Durchblutung während der Schwangerschaft eine besonders reine und schöne Haut, andere müssen mit Pickel kämpfen. Die Haut reagiert empfindlicher auf die Sonne, es kann leichter zu einem Sonnenbrand oder einer Sonnenallergie kommen.

Um genetische Abweichungen, bei bestehende Erbkrankheiten in der Familie, zu erkennen, kann als erster Schritt in der 12. Schwangerschaftswoche eine Nackenfaltenmessung gemacht werden. Bei dieser Untersuchung wird die Nackenfalte des Fetus mittels Ultraschall ausgemessen, bestimmte Blutwerte ermittelt und das Altersrisiko mit einbezogen. Ist der Wert aus diesen 3 Parametern zu hoch, können Sie weitere Abklärungsschritte wie eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder eine Chorionzottenbiopsie erwägen.

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