Die Schwangerschaftswoche 9

Das passiert in der 9. Schwangerschaftswoche

Mit der 9. Schwangerschaftswoche beginnt der dritte Monat. Nun beginnt die Fetalperiode. Das Baby ist also kein Embryo mehr, sondern ein Fötus. In diesem Zeitraum steht für gewöhnlich auch das erste Ultraschallbild an – üblicherweise in Verbindung mit der Vorsorgeuntersuchung. Das könnte ein sehr besonderer Moment für Sie werden, denn Sie werden Ihr Baby zum allerersten Mal sehen können. Ihr Baby bewegt sich in dieser SSW bereits. Manche Babys zappeln bereits eifrig um Mutterleib herum. Sie spüren davon wahrscheinlich noch nichts. Auf dem Ultraschall werden Sie und Ihr Arzt die niedlichen Bewegungen erkennen.

Entwicklung des Babys

Diese Woche ist besonders wichtig für die Entwicklung der Arme und Beine Ihres Babys. Auf dem Ultraschall werden Sie vielleicht schon winzige Finger und Zehen erkennen können. Die Arme wachsen fleißig und biegen sich, damit die Ellenbogen Form annehmen können. Die Augen Ihres Ungeborenen haben sich nun auf der Frontseite des Gesichtes platziert. Auch die kleinen Öhrchen sind auf die Höhe der Nase gewandert. Der kaulquappenähnliche Schwanz des Embryos bildet sich nun zurück. Alle Organe sind in dieser SSW bereits entwickelt. Teilweise arbeiten sie sogar schon. Die Leber beginnt nun mit der Blutbildung.
In der 9. Schwangerschaftswoche ist Ihr Baby ungefähr so groß wie eine Kirsche.

Schwangerschaftswoche 9

 

Das ist auf dem Ultraschall zu sehen

Ihr Arzt wird bei der Vorsorgeuntersuchung eine Länge (Scheitel-Steiß-Länge) von 1,7-2,4 cm messen können. Die Entwicklung Ihres Babys ist rasant, dennoch wiegt es erst ca. 2 Gramm. Bei der Ultraschalluntersuchung können Sie Bewegungen zwischen Rumpf und Kopf des Babys erkennen. Außerdem werden Sie sehen wo schon bald kleine Finger und Zehen an Armen und Beinen sein werden.

Die Gesundheit der Mutter

Viele Mütter klagen im ersten Schwangerschaftsdrittel über Müdigkeit. Nehmen Sie sich aktiv Pausen und überanstrengen Sie sich nicht. Sie tragen neues Leben in sich und müssen Kraft für die bevorstehende Zeit sammeln. Ein kleines Nickerchen und ein Spaziergang an der frischen Luft sind gute Mittel gegen die Müdigkeit. Sollten Sie vor der Schwangerschaft viel Sport getrieben haben, ist es nun ratsam, es etwas langsamer angehen zu lassen. Treiben Sie Sport um sich fit zu halten, jedoch nicht mehr um Leistungen zu erzielen. Ab dieser Schwangerschaftswoche ist auch Ihre Haut viel empfindlicher. Vermeiden Sie ausgiebiges Sonnenbaden und Solariumbesuche. Verwenden Sie ausreichend Sonnencreme.

Bei der Vorsorgeuntersuchung werden Sie einen Toxoplasmosetest machen können. Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die meist Katzen befällt. Für Sie ist diese Erkrankung harmlos, jedoch kann sie bei Ihrem Ungeborenen zu Schäden an den Augen und am Gehirn führen. Die Keime können durch Katzenkot, rohes Fleisch und Erde übertragen werden. Erdreste können an Salatblättern und verschiedenen Gemüsesorten vorhanden sein. Waschen Sie Ihre Lebensmittel vor dem Verzehr gründlich mit lauwarmen Wasser.

Ab der 9. SSW sind Geruchs- und Geschmackssinn deutlich stärker als sonst. Es könnte also passieren, dass sie empfindlich gegenüber gewöhnlichen Gerüchen werden. Egal ob Zigarettenrauch, Alkohol oder Kaffee – meiden Sie Gerüche, die Ihnen nicht zusagen. Die Natur hat diese Funktion im Körper eingeführt, um Ihr Ungeborenes vor negativen Einflüssen von außen zu schützen.

Tipps für die Phase dieser SSW

Experten raten in dieser SSW Schwimmen als Ausgleich und gleichzeitig als Bewegungstherapie. Schwimmen ist sehr Gelenkschonend. Gleichzeitig wird währenddessen ein Hormon in Ihrem Körper ausgeschüttet, welches Ihre Sehnen und Bänder lockert. Experten zufolge soll sich dies förderlich für eine sanfte Geburt auswirken. Doch ärgern Sie sich nicht, wenn Wasser nicht Ihr Element ist. Es gibt viele andere Aktivitäten für Schwangere, die ebenso positive Auswirkungen auf die Geburt haben – Schwangerschaftskurse in Form von Yoga, Pilates oder Gymnastik.
Denken Sie daran viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und achten Sie stets auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.

Sollten Sie in dieser SSW an Übelkeit leiden, können Sie Hausmittel zur Hilfe ziehen. Eine Tasse Kräutertee (z.B. Kamille) mit einem Schuss Zitrone kann die Übelkeit bereits minimieren. Sie können sich auf dem Nachttisch eine Packung Zwieback positionieren und vor dem Aufstehen bereits etwas davon zu sich nehmen. Auch das riechen an Zitronenduft kann helfen. Sollte die Übelkeit Ihren gesamten Tag bestimmen, ist es wichtig dies mit Ihrem Arzt abzusprechen.

Stimmungsschwankungen könnten ebenfalls auftreten. Dies ist ein ganz normaler Prozess, der jedoch nicht immer leicht zu verkraften ist. Ständiges Auf und Ab kann die Psyche stark belasten. Das liegt an Ihrem erhöhten Hormonspiegel. Sie und Ihren Körper erwartet eine ganz neue Herausforderung. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Anfangs kann das alles beängstigend und überwältigend sein. Sie müssen sich an diese Umstellung erst einmal gewöhnen. Reden Sie mit Bezugspersonen über Ängste und Sorgen und nehmen Sie Hilfe an.

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