Was ist ein Pflegekind?
Es gibt zwar Millionen Kinder weltweit, denen man Pflegeeltern oder Adoptiveltern nur wünschen kann. Leider sind in Deutschland die Voraussetzungen und Altersgrenze, um Pflegeeltern werden zu können, sehr hoch. Die Leidtragenden sind immer die Kinder. Für das Jugendamt kommen viele Eltern gar nicht erst in die nähere Wahl, um ein Pflegekind aufzunehmen, obwohl sie finanziell gut gestellt sind und dem Kind ein gutes Leben bescheren könnten. Vielfach hapert es an der Altersgrenze der vermeintlichen Pflegeeltern oder es gibt nur einen Elternteil der alleinstehend ist.
Am Ende gestaltet sich die Situation so, dass man das Jugendamt davon überzeugen muss, um Pflegekinder aufnehmen zu können. Dabei spielen materielle Aspekte wie Geld, ausreichend Platz in der Wohnung oder im Haus eine wichtige Rolle, um für die den Pflegeeltern anvertrauten Kinder sorgen zu können. Zudem müssen Pflegeeltern gesund und drogenfrei sein.
Welche Voraussetzungen sind für Pflegekinder erforderlich?
Generell können Menschen in unterschiedlichen Lebensformen als Pflegemama oder Pflegepapa fungieren. Dabei ist es egal, ob Sie verheiratet, alleinstehend oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben. Wichtig dabei ist, dass gewisse persönliche Bedingungen erfüllt werden, um Pflegekinder aufnehmen zu können.
Ein Pfelegekind wird vom Jugendamt in Deutschland ebenso vermittelt wie ein Adoptivkind.
- Ein wenig unterscheiden sich die Anforderungen an Pflegeeltern von Adoptiveltern. Das rekrutiert daher, dass Pflegekinder in vielen Fällen belastet oder sogar traumatisiert sind.
- Pflegekinder tragen vielfach eine lange Leidensgeschichte in sich und haben nicht selten Vernachlässigungen erlebt.
- Viele Pflegekinder wurden auch direkt mit den Problemen ihrer leiblichen Eltern konfrontiert. Dazu gehören: Drogen, Krankheit oder Alkohol.
- Nicht selten wurden Pflegekinder in ihrer Familie aus nichtigem Grund geschlagen oder waren psychischer Gewalt ausgesetzt. Über noch schlimmere Zustände wie Kindesmissbrauch in der Familie wollen wir hier besser kein Wort verlieren.
- Diese Zustände machen das Leben später in einer Pflegefamilie häufig nicht einfach. Daher sollten sich Pflegeeltern genau überlegen, ein Pfelegekind aufzunehmen. Vielfach leiden Pflegekinder auch psychisch.
Die Anforderungen für die Aufnahme eines Pflegekindes
Für die Aufnahme eines Pflegekindes ist es wichtig, dass die emotionale Stabilität des Kindes nicht zu kurz kommt. In vielen Fällen kommen Pflegekinder in Familien mit vorhandenen Kindern, um schneller Anschluss finden zu können.
Dabei sollten die Pflegeeltern darauf achten, dass das Pflegekind mindestens zwei Jahre jünger ist als das jüngste Kind der Familie.
Die finanzielle Sicherheit ist eine weitere Anforderung an die Pflegeeltern. In diesem Fall wäre es gut, wenn das Gehalt eines Elternteils zum Leben nicht unbedingt Pflicht ist, damit sich die Familie voll und ganz dem Pflegekind widmen kann. So sollte auch das Haus oder zumindest die Wohnung ausreichend Platz für das Pflegekind zur Verfügung stellen.
- Für die Bewerbung benötigen die Pflegeeltern ein polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Gesundheitsattest.
- Außerdem sollten die Pflegeeltern über eine hohe Belastbarkeit verfügen. Die Aufnahme eines Pflegekindes ist häufig unter Berücksichtigung der Vergangenheit des Kindes nicht einfach.
- Pflegeeltern treffen bezüglich des Pflegekindes keine Entscheidung alleine. Hier findet immer eine enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt statt.
- Aufgrund früherer Vernachlässigungen, Trennungen und Gewalt klammern sich viele Pflegekinder an ihre neuen Pflegeeltern, weil sie die alten Zeiten nicht noch einmal erleben möchten.
- Es gibt aber auch Pflegekinder, die so verstört sind, dass sie zumindest am Anfang ihre neuen Pflegeeltern nicht an sich heranlassen, was vielfach auch mit einer Entwicklungsstörung zusammenhängen kann.
- Es kann passieren, dass die Liebe der Pflegeeltern manchmal an ihre Grenzen stößt. Wenn das der Fall ist, sollten sich die Pflegeeltern darüber im Klaren sein, dass das Kindeswohl immer im Vordergrund stehen muss.
Bewerbungsverfahren für zukünftige Pflegeeltern
TIPP: In Abständen veranstaltet die Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) einen kostenlosen Online-Informationsabend für Eltern, die sich nach einem Pflegekind sehnen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit eines persönlichen Beratungsgesprächs mit einem Mitarbeiter vom Jugendamt.
Wenn sich die Pflegeeltern entschieden haben, Pflegekinder aufnehmen zu wollen, erfolgt die eigentliche Bewerbung:
- Ein solches Bewerbungsverfahren kann sich über mehrere Monate hinziehen. In dieser Zeit müssen etliche Formulare ausgefüllt werden. Es finden Gespräche mit Fachkräften statt und dazu noch Vorbereitungsseminare. Im Anschluss kann sich das Jugendamt und die Vermittlungsstellen dann ein Bild von den Pflegeeltern machen.
- Wahrscheinlich ist auch, dass die Pflegeeltern auch einmal von einem Jugendamtsmitarbeiter zu Hause aufgesucht werden. Das passiert, damit sich dieser von der Umgebung und den Wohnverhältnissen ein persönliches Bild machen kann, sofern es zu einem Pflegekind kommt. Auch die Vermittlungsstellen erwarten von den Pflegeeltern Offenheit in den Bereichen Weltanschauung, Erziehungsziele und Familienleben.
- Ein besonderes Augenmerk legen Jugendamt und Vermittlungsstellen auf die Gründe für die Aufnahme eines Pflegekindes, da das Wohl des Kindes an oberster Stelle stehen soll.
- Gründe wie: Hoffnung auf eine bessere Bindung zum Partner, weil der eigene Kinderwunsch ausgeblieben ist oder finanzielle Vorteile führen mit Sicherheit nicht dazu, ein Pflegekind zu bekommen.
- Sollten die Pflegeeltern nach diesem Bewerbungs –und Auswahlverfahren als Pflegeeltern akzeptiert werden, meldet sich das Jugendamt automatisch bei den Pflegeeltern.
Es kommt auch vor, dass junge Mütter nach der Schwangerschaft mit ihrem Baby nicht klar kommen und es gerne zu einer Pflegefamilie geben würden. Das kann dauerhaft geschehen, aber auch zeitbegrenzt. In einem solchen Fall wendet sich die junge Mutter an das Jugendamt mit der Bitte, ihr Baby zu Pflegeeltern geben zu dürfen. Alles Weitere veranlasst dann das Jugendamt.
Gibt es eine finanzielle Unterstützung für das Pflegekind?
Pflegeeltern erhalten eine monatliche Aufwandsentschädigung, damit das Pflegegeld die Kosten für Erziehung und Pflege abdeckt.
Welche finanzielle Unterstützung bekommen Familien, wenn sie Pflegeeltern werden?
Der Betrag ist unterschiedlich und richtet sich nach den Voraussetzungen der Gemeinden des Landes mit der Empfehlung des deutschen Vereins für private und öffentliche Fürsorge e. V. Je nach Alter beträgt das Pflegegeld zwischen 714 und 875 Euro im Monat.