Die Schwangerschaftswoche 33

Die Schwangerschaftswoche 33 fällt in das dritte Drittel einer Schwangerschaft und markiert demnach das letzte Schwangerschaftsdrittel bzw. Trimeneon. Die Phase geht mit speziellen Entwicklungen im Gesamtorganismus von Mutter und Kind einher und endet grundsätzlich mit der Geburt. Das dritte Trimeneon gilt als das vergleichsweise beschwerlichste für die werdende Mutter.

Entwicklung des Babys

Entwicklung des Fetus ist vollständig abgeschlossen

Das letzte Schwangerschaftsdrittel erstreckt sich jeweils zwischen der 28. sowie der 40. SSW. In der Schwangerschaftswoche 33 ist die Entwicklung des Fetus vollständig abgeschlossen. Der Embryo verfügt über menschliche Gesichtsmerkmale, Zahnleisten, Kopfhaare, ausgebildete Organe und ein funktionierendes Innenohr, weshalb das Ungeborene in SSW 33 hören und dynamisch auf Geräusche von außen reagieren kann. Der Fetus besitzt Körperproportionen, die nahezu identisch mit dem eines Neugeborenen sind.

Generell sind Ungeborene in SSW 33 vergleichsweise mager und weisen einen geringen Körperfettanteil auf. Für eine bestmögliche körpereigene Temperaturregulation im Nachgang an die Entbindung, lagert der Embryo während dieser Phase verstärkt Fett in die Fettdepots des Unterhautfettgewebes ein. Im Rahmen der SSW 33 zeigen sich in einen regelmäßigen Turnus individuelle Kindsbewegungen. Werdende Mütter registrieren während dieser Schwangerschaftswoche zunehmend individuelle Bewegungsmuster des Ungeborenen. In der Regel nimmt der Fetus während dieses Zeitfensters die typische Embryonalstellung ein, die unmittelbar die Geburtsphase beeinflusst. Ab SSW 33 können bereits erste Senkwehen in Erscheinung treten, die an ein Absenken des mütterlichen Bauchs gebunden sind und die letzten vier Wochen bis zur Entbindung einleiten. Indikatoren für Senkwehen sind Vormilch, Wassereinlagerungen im mütterlichen Organismus und Vorwehen.

Schwangerschaftswoche 33

Das ist auf dem Ultraschall zu sehen

Drei Basis- Ultraschall- Screenings fallen in die Phase einer Schwangerschaft. Im Rahmen der dritten Untersuchung, die prinzipiell zwischen Woche 29 und 32 durchzuführen ist, findet die Vermessung von Kopfdurchmesser, Kopfumfang, Bauchumfang, Längsdurchmesser des Bauchs und Länge des Oberschenkelknochens statt. Parallel dazu erfolgt die Messung des Bauch- Brustkrob- quer- Durchmessers. Ergänzend dient das Screening dazu, detailliert zu prüfen, ob sich der Fetus zeitgerecht entwickelt. Hinweise für etwaige Entwicklungsstörungen des Ungeborenen sind Auffälligkeiten hinsichtlich Fruchtwassermenge, Struktur bzw. Lokalisation der Plazenta sowie der körperlichen Entwicklung.

Ein Ultraschall in SSW 33 informiert zusätzlich über die Embryostellung des Ungeborenen, die der Fetus während dieser Phase bereits eingenommen hat. Auf diese Weise gelingt eine präzise Feststellung der Lage des jeweiligen Kindes im Mutterleib. Das Screening informiert zudem über die kindliche Herzaktion sowie das jeweilige Geschlecht. Registriert der untersuchende Mediziner Hinweise, die einen Verdacht auf eine etwaige Quer- oder Beckenendlage nähren, sind ab der 36. Woche weitere Ultraschall- Screenings vorgesehen.

Die Gesundheit der Mutter

Im Anschluss an die 32. Schwangerschaftswoche findet eine Blutuntersuchung der Mutter auf Hepatitis B- Antigene statt. Im Falle eines positiven Ergebnisses, ist das Neugeborene unmittelbar im Nachgang an die Entbindung zu immunisieren, um zielgerichtet eine Infektion des Kindes mit dem hochansteckenden Erreger zu verhindern. Die Blutuntersuchung entfällt, sofern die Schwangere transparent eine Immunität in Form einer entsprechenden Schutzimpfung nachweisen kann.

Regelmäßige Gewichtskontrollen, Blutdruckmessungen, Hämoglobinbestimmungen sowie die Analyse des Mittelstrahlurins und das Überprüfen des Gebärmutterstandes bilden essentielle Eckpfeiler für Mutterschafts- Vorsorgeuntersuchungen, die während der letzten zwei Schwangerschaftswochen in einem Turnus von jeweils zwei Wochen vorzunehmen sind.

Das letzte Schwangerschaftdrittel gilt als das vergleichsweise körperlich anstrengendste

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels wächst die Gebärmutter bis auf ein Maximum an, was die Organe im mütterlichen Bauchraum einengt und typische Schwangerschaftsbeschwerden hervorruft. Der mütterliche Organismus reagiert auf das vermehrte Wachstum der Gebärmutter mit Kurzatmigkeit, Verstopfung, verstärktem Harndrang und Sodbrennen. Die körpereigene Ausschüttung des Schwangerschaftshormons Progesteron erreicht während dieses Intervalls seinen Höhepunkt. Als Reaktion darauf lockert sich anhaltend der Bandapparat. Dieser Vorgang belastet die Wirbelsäule der werdenden Mutter und ruft Rückenschmerzen hervor.

Ab der 33. Woche treten häufig Übungs- bzw. Senkwehen auf. Derartige Kontraktionen trainieren die Gebärmutter und bereiten sie auf die Entbindung vor. Senkwehen sind zudem an einen Reifeprozess von Muttermund sowie Gebärmutterhals gekoppelt. In der Spitze treten Senkwehen bis zu viermal in einer Zeitstunde auf. Sie sind von den Eröffnungswehen abzugrenzen, die die Entbindung einleiten und mit dem Öffnen des Muttermundes einhergehen. Als Geburtsanzeichen, die mit einem nahenden Geburtsbeginn gleichzusetzen sind, ist der schwall- oder tröpfchenweise Abgang von Fruchtwasser, Blutungen sowie das Abgehen des Schleimpfropfens vom Gebärmutterhals zu verstehen. Wehen, die in einen Rhythmus von jeweils 5 bis 10 Minuten in Erscheinung treten, leiten die Eröffnungsperiode der Geburt ein, weshalb umgehend die Einrichtung aufzusuchen ist, die die Mutter für die Entbindung vorgesehen hat.

Das detaillierte Wissen rund um die komplexen Prozesse, die sich im Zuge des letzten Trimeneons im mütterlichen Organismus vollziehen, sensibilisiert Schwangere für die jeweiligen Vorgänge und fördert ein anlassgerechtes, durchdachtes Handeln.

Tipps für die Phase dieser SSW

Das letzte Schwangerschaftsdrittel geht mit typischen Beschwerden wie etwa Sodbrennen, Verstopfung, Kurzatmigkeit und Rückenschmerzen einher. Parallel dazu treten im Rahmen dieses Zeitfensters in der Regel Übungs- bzw. Senkwehen in Erscheinung.

Während der regelmäßige Verzehr von einem Teelöffel Flohsamenschalen in Verbindung mit ausreichend Flüssigkeit als natürliches Mittel gegen Verstopfung dient, reduziert der tägliche Genuss von Haferflocken in Kombination mit Kefir oder Naturjoghurt die Wahrscheinlichkeit für Sodbrennen. Die in den Haferflocken enthaltenen Nährstoffe stabilisieren zudem den Blutzuckerspiegel, beugen Heißhunger- Attacken vor und sättigen anhaltend. Der moderate Verzehr von Trockenfrüchten wie beispielsweise Datteln, Pflaumen und Aprikosen kurbelt ebenfalls wirksam die Verdauung an und lindert die Beschwerden einer gestörten Verdauung.

Sanfte Yoga- und Atemtechnikübungen fördern die ganzheitliche Entspannung und üben einen positiven Effekt auf muskuläre Verspannungen und Kurzatmigkeit aus.

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