Die Entwicklung des Babys
In der 30. Schwangerschaftswoche hat das Baby ungefähr die Größe eines Kohlkopfes. Dies entspricht in etwa einem Gewicht von 1300 – 1400 Gramm und einer Größe von ca. 38 – 43 cm.
Schon jetzt reagiert der Nachwuchs auf Licht und Schatten und die Augen werden täglich geöffnet. Im Ultraschall würde man sogar bereits die Wimpern und Augenbrauen erkennen.
Die Organe haben ihre Entwicklung soweit abgeschlossen und arbeiten selbstständig. Nur die Lunge muss weiterhin reifen.
Würde Ihr Baby in diesen Tagen jedoch das Licht der Welt erblicken, könnte es selbst atmen und wäre mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit überlebensfähig.
Fruchtwasser kann bereits getrunken, geschluckt, verdaut und wieder ausgeschieden werden. Dennoch ist das Verdauungssystem auch im Augenblick der Geburt noch unreif.
Durch gespeicherte Fettreserven, die stetig zunehmen, und den verstärkten Blutzufluss wird die Haut des Fötus in der 30. SSW glatter und rosiger.
Früher ging man davon aus, dass Neugeborene noch keinen Schmerz empfinden, weshalb man an ihnen sogar operative Eingriffe ohne Betäubung vornahm. Heute weiß man jedoch, dass bereits Babys im Mutterleib Schmerzen spüren – selbst wenn sie der Mutter zugeführt werden.
Genauso empfindlich reagiert das Kleine jedoch auch auf Berührungen und Stimmen von außen. Es genießt Ihre täglichen Streicheleinheiten, währenddessen Sie ihm von Ihrem Alltag erzählen.
Es findet eine Rückbildung der Lanugobehaarung statt. Davon ist bei der Geburt meist nichts mehr zu sehen. Die Kopfbehaarung nimmt dagegen zu.
Normalerweise kommen Babys ohne Zähne auf die Welt. Die Anlagen für die Milchzähne werden jedoch in der 30. Schwangerschaftswoche ca. angelegt.
Bei 1 von geschätzt 2000 oder 3000 Neugeborenen lugt aber schon bei der Geburt ein Zähnchen.
Bei den Jungen wandern die Hoden in die Leistengegend.
Das ist auf dem Ultraschall zu sehen
Zwischen der 29. und 32. SSW wird die letzte Ultraschalluntersuchung angesetzt. Dabei werden die Entwicklung und Funktionen der inneren Organe des Babys kontrolliert. Außerdem Sitz und Größe der Plazenta.
In dieser Schwangerschaftswoche sieht man manchmal, dass das Baby mit dem Kopf bereits nach unten liegt. Dies kann jedoch auch noch bis zur 36. SSW dauern.
Auf alle Fälle nimmt es aufgrund des Platzmangels die sogenannte Fötusstellung ein: Das Kinn liegt auf der Brust und Arme und Beine sind angezogen.
Aufgrund des vermehrten Platzanspruches des Ungeborenen geht die Fruchtwassermenge langsam zurück.
Vielleicht beobachten Sie Ihr Baby beim Ultraschall, wie es am Daumen nuckelt. Das gibt erste Hinweise darauf, ob es ein Rechts- oder Linkshänder ist.
Die Gesundheit der Mutter
400 – 450 Gramm Gewichtszunahme pro Woche ist in der 30. SSW normal.
Die Liegeposition wird aufgrund des Bauchumfanges immer schwerer sein – vor allem, wenn Sie bisher Bauchschläfer waren.
Wenn sich die Haut sehr stark ausdehnt, kann dies zu Juckreiz führen. Selbst Kindstritte können somit manchmal unangenehm werden.
Kreislauf- und Verdauungsprobleme sowie Kurzatmigkeit und Rückenschmerzen sind nun keine Seltenheit mehr. Außerdem kann es zu Schlafproblemen, Sodbrennen und Wadenkrämpfen kommen.
Falls Sie einen harten Bauch spüren, seien Sie nicht direkt beunruhigt. Es könnte sich bereits um Übungswehen handeln.
In der 30. Schwangerschaftswoche sollten Sie sich um einen zweiten Kontrollbesuch beim Zahnarzt bemühen.
Tipps für diese Phase der SSW
Schlaf
Am besten liegen Sie auf der linken Seite, da somit sowohl die Organe als auch die Hohlvene entlastet werden. Gerne mit einem kleinen Kissen unter dem Bauch.
Juckreiz
Feuchtigkeitscreme oder Öle, die sanft in die Haut massiert werden, schaffen Linderung.
Ernährung
Da es nun häufiger zu Heißhungerattacken kommen kann, ist es umso wichtiger, auf eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung zu achten.
- Kalzium: Wird für den Skelettaufbau des Ungeborenen benötigt.
- Proteine: Werden zur gesunden Zellentwicklung bedurft.
- Eisen: Wird vom kindlichen Organismus gespeichert, welches für seine Blutbildung in den ersten 12 Monaten gebraucht wird.
Bitte sprechen Sie alle zusätzlichen Vitaminpräparate mit Ihrem Frauenarzt ab, da dies unter Umständen sonst schädlich für Mutter und Kind sein kann.
